Ist's nicht wunderbar, Noch im Alter Besuch zu bekommen, Der weit entfernt immer war, Sich für mich hat lang Zeit genommen?
Was weiß ich von ihm, von ihnen, Die mir so fernlebende Wesen, Wenn sie zu sprechen beginnen, Mir Fragen von den Augen ablesen?
Meine Großeltern, früher noch, waren ganz Ohr, Wenn ich kam, haben auf mich ganz gespannt gewartet, Fragten mich aus, damit man ja keine Zeit verlor Und man sich einfand – im Erinnerungsland gestartet!
Heute gibt’s Netz mit Telefon als Bindungsstätte, Manche daddeln sogar noch beim Besuch. Offenbar gilt das als Zeitteilungskette – Man liest ja heute kaum mehr ein Buch...
Ist's nicht sonderbar, So erinnerungsfremd mit Geräten zu kommunizieren? Bleiben wir eigentlich noch gedankenklar, Menschlich, beziehungsoffen, wenn Virutalitäten uns führen?
Ist's nicht wunderbar, Sich eine verwandtennahe Heimat erschaffen zu haben, In der uns begegnet, was unumstößlich für uns wahr, Um in bedrohten Zeiten den Geist zu entraben?