Die Hand, sie streichelt, die Hand, sie strauchelt, doch immer findet sie Dich, weil die Lust ja treidelt und die Wippe gaukelt, in Schwebe hält mich mit gleichförmigem Gefühl, das ja immer mehr will.
Wer kann schon ermessen, ob wir uns nicht stressen, wenn noch nicht erspürt, was so gerne gegessen als Lust ausgemessen zum Ziele uns führt? Befreit Liebe in der Frühe nicht auch von Nachtmühe?
Mit unseren Gedichten ist es wie mit dem Wein: Schlechte vergessen, wenige können wertvoll sein. Die Werthaltigeren reifen mit vielen Jahren, Lassen den Geist in höhere Regionen fahren...
Wieder andere sind Alltagsweine: Man freut sich auf sie, sucht das Feine, Welches vielleicht das Gemüt benetzt, Jedoch nicht belastet, nicht verletzt.
Und dann gibt es noch die Alkoholkeulen: Aufpassen! Der Kater verursacht Heulen! Das Drohende wird unter den Teppich gekehrt, Weil man sich möglicherweise gegen Freiheit wehrt.
Die schönsten Reime verkünden Liebesgedichte, Hinter denen aufscheint eine wahre Geschichte, Sich auch verbirgt, wenn Nähe und Zärtlichkeit Dem Leser zeigt: Wir sind umarmungsbereit.
Nicht alles kann man mit Geld bezahlen, Selbst wenn das manche ganz gern hätten, Weil sie sich Erfolge bildhaft ausmalen Und darauf setzen ständig Wetten.
Der Wunsch wird so zum Schicksalspräger: Der Träumer meint, alles werde bezahlt. Doch das Schicksal ist auch unser Schläger, Mit dem oft Härte widerhallt.
Da mein ich: Liebe hätt's nicht nötig, Die findet ohne Geld sich ein. Jedoch leidet sie an Träumen stetig, Wo sie nicht trennt den Schein vom Sein.
Sie war einmal so sterbenskrank Und konnte scheinbar nicht genesen. Dabei traf sie dann Gottseidank Die große Frau mit sanftem Wesen.
Die gab ihr Tipps, war für sie da, Begleitete selbstlos sie stets beim Einkauf Und blieb schließlich ihr täglich nah, Wurde ganz Teil im Lebenslauf.
Doch trotz dieser Begleitung spürte sie: Zuviel der Nähe ist nicht hilfreich, Als ihr das Schicksal Gesundung verlieh Und Glieder, Drüsen wieder weich.
Abrupt trennte sie sich von ihr, Die dieses als Affront auffasste: Freiheit sucht ihr eigenes Wir, Gesundheit nun Befreiung schaffte.
Das ist nun mal der Helfer Schicksal, Allein bleiben sie dann zurück, Wenn abgegangen das Leidmal, Befreiung sucht ein neues Glück.
Er war bis über beide Ohren verknallt, Als sie ihn in Liebesdinge einführte. Das war so schön mit ihr im Wald, Wo sie ihn zum Liebmanne kürte.
Täglich trafen sie sich nach der Schule, Kein Tag verging für ihn ohne sie, Damit er ja um ihre Zuneigung buhle Und sie ihm dafür totale Nähe lieh.
Doch in der Beziehung blieb sie unstet, Ihrer Eltern Liebe war auseinander gefallen, Viel erlittene Leere war auf Kante genäht, So war sie auf ihre Allüren verfallen.
Die Macht war es, welche die Kleine auslebte, Totale Unterwerfung verlangte sie jetzt von ihm. Das machte ihn fahrig, so dass er nicht mehr strebte Zur Bildung, abgelenkt ging er zur Schule hin.
Als sie von ihm gar auch noch verlangte, Dass er von seiner Familie sich trennen sollte, Bei ihm sogar sein schulisches Fortkommen wankte, Weil er nur sie sah und ihr alle Zeit zollte,
Da wachte in ihm endlich doch etwas auf – Auch mit guter elterlicher Beratung, Begleitung. Schweren Herzens trennte er sich, ging in Tränen auf, Doch Rettung gibt es manchmal nur durch Scheidung.
Zwei Damen, die schon in Costa Rica waren, Fragten uns: „Und wo seid Ihr gewesen?“ Man kann das Lachende fast mit Händen greifen, Welcher Stolz wächst doch aus solchem Satz! Die beiden Damen mussten halt niemals sparen, Überlegensein gehört doch zum Menschenwesen: Man fährt gerne hin, wo die Exotika reifen Und stellt dann vor den erlebten Schatz.
Was ist mit den Daheimgebliebenen? Na, die haben immerhin den schönen Trost, Dass sie den Damen Fragen stellen konnten Und dadurch reiche Informationen erhielten. So sind sie nicht die hinter dem Ofen Gebliebenen, Schürten zuhause immerhin fleißig den Grillrost, Blieben geschützt, wo sie immer schon wohnten, Durften Nähe auskosten, weil sie Federball spielten...
Mit großem Aufwand, mit viel Entbehrung Haben Menschen in früheren Zeiten Häuser erbaut. Große Kirchengemäuer gehörten zu Gottes Ehrung, Als man noch sehnend zum Himmel geschaut.
Es ging auch darum, Ernten einzufahren, Mit Gottes Hilfe sein Leben zu fristen, Der abhalten sollte Blitz, Donner, Gefahren, Der Glaube den Gläubigen, auch allen Christen!
Heute bauen Gottlose wieder Bomben und Raketen, Sie tun nur so gläubig, Kirchen entstehen nicht mehr, Denn in den gnadenlos übermenschten Großstädten Gibt es nur noch Abgase, Hektik, Flug und Verkehr.
Mit großem Aufwand wird heute erneut geschossen, Die Getreidefelder vermint oder sträflich niedergewalzt, Denn die Höllenhunde haben ja längst beschlossen, Wie man dem Sensenmann weiterhin Tote aufhalst.
So unterscheiden sich geschichtlich alle Zeiten: Wo man einst anbaute, aufbaute, Gott lobt', Können sich heute wieder Kriege ausbreiten, Werden Ernten vernichtet, weil Machtwille tobt.
Wer sich im Angesicht des Todes Am Kampf erfreut, Gefallene übergeht, Der ist Nachfahre des Herodes, Weil er nicht zu den Himmeln steht.
Was haben diese vielen Zerstörungen Denn an Leid über die Menschen gebracht, Nicht einmal mehr ausgelöst Empörungen, Obwohl man Gesellschaften tot gemacht!
Allein Aufbau, Kunst, Musik, Technik, Poesie Geben einem humanen Leben jene Kraft, Mit der erwünscht das menschliche Genie, Das Frieden, Angstfreiheit und Zukunft schafft.
Nehmen die Zerstörungskräfte weiterhin zu Und bieten ihnen nicht Paroli global Erhalten die Schöpferkräfte nicht jene nötige Ruh', Um rettend zu wirken – auch in Unterzahl.
Die Menschheit muss mehr das Erfinden lernen, Krieg verursacht doch nur Tod und Pein. Mit Geistesgröße könnten wir uns neu besternen, Denn Welt und Leben sind wunderbar, fein.
Da wurden sie immer alle eingeladen, Alle waren gekommen, ließen sich verhalten, Weil die Gastgeber reichlich eingekauft hatten Und trotz ihrer Armut dies alles bezahlten.
Und dann, trotz dieser noblen Geste Ließ man sie in späteren Jahren abtropfen, Feierte stets ohne sie als Gäste, So konnte man über sie Sprüche klopfen.
Dabei hatten sie ein Leben lang alles getan, Jahrelang zu Mittag das Essen gekocht, Ihnen geholfen in die erfolgreiche Lebensbahn Und sie immerzu schützend gemocht.
Dann kam urplötzlich dieser Abbruch Trotz der Zuwendung, vieler Schenkung. Ab jetzt gab es nun keinen Besuch – Das empfanden sie als tiefe Kränkung.
Wir wissen ja, der Helfer kann gehen, Wenn man ihn nicht mehr brauchen kann, Man überdrüssig auf Gewachsenes will sehen, So geht man offenbar in eigener Bahn...
Der Stadtbus fährt, Die Bahn tut's auch, Der Umwelt Joch Wär' Autorauch!
So lass' das Auto steh'n, Es gibt doch Alternativen: Zu Fuß kann man auch geh'n, Hast Du das denn noch nicht begriffen?
Die Umweltschützer wissen das, Sie nutzen längst die Öffentlichen. Auf ihren Goodwill ist schon Verlass: Man hat sie schon mit Engeln verglichen!
Langstrecken fahren sie mit Bahn und Bus, Kurzstrecken fährt ihr Elektromobil. Mit dem Erdüberlastungstag ist für sie Schluss, Denn das Überleben ist ihr Zukunftsziel
Du alter, verschütteter Nebelverstand, Hat der Herrgott Dir nichts aufgetragen? Als Schützer rettest Du Natur und Land, Das Leben hat wieder etwas zu sagen.
Kehre um, verursache nicht Müllballast, Der überflüssig ist und nur schädlich, Denn die zerstörerische Todeslast Macht auch Dein Ende nur kläglich!
Streng' endlich an Deine grauen Zellen, Denn Du hast das ja selbst in der Hand, Darfst dadurch auf rettendes Dasein zählen, Wenn Du weiter handelst mit klarem Verstand.
Rede ich nicht, So wähnt man mich einen Kranken. Sprech' ich zuviel, Will mir das keiner danken: Der Stumme gehört dem Langweilerpack, Der Plaudernde gilt als Labersack.
Wie also entscheiden? Soll ich den Mittelweg finden, Damit in Gesellung niemand muss leiden, Man will sich doch auch einbinden! Deshalb, zu manchem wärmenden Seligsein Führt uns vielleicht noch ein Gläschen Wein...
Sie labern zu viel, sie reden zu wenig, Geistreiche Gespräche sind nicht ihre Sache. Dadurch fasern Worte aus, werden strähnig, Geraten nur in ihre mühlenartige Mache.
Manche sind echte Laberautomaten, Fallen ständig wieder auf sich selber zurück, Berichten unablässig von Krankheiten und Taten Und haben doch dabei nur sich selber im Blick.
Sie hören sich gern reden und begeistern zu wenig, Obwohl sie von aufgeschlossenen Zeitgenossen umgeben. Dadurch wird wiederholt jeder Satz langweilig und gähnig, Aber Egomanen müssen leider immer so leben.
Viel herumstehen auf den Vernissagen Und sitzen noch mehr in den Büros: Im Alter brauchen sie dann Bandagen Und Schmerzen sind ihr tägliches Los, Denn s,s führt zu verkalkten Adern, Lässt mit dem Tod sie allzu früh hadern.
Sitzen und stehen belasten den Kreislauf, Denn der kommt damit nicht wirklich in Schwung. Deshalb kommt leider mancher Lebenslauf Rasch zum Altern, obgleich er noch reichlich jung. So entsteht leider in früher Lebenszeit Eine Befindlichkeit, die siechtumsbereit.
Kluge laufen, wie das schon Goethe getan, Sorgen damit für gesunden Kreislauf Und liegen auf dem Sofa nach Siestaplan, Heben für den Nachtschlaf die Träume auf, L,l vertreibt ihnen früh viel Schmerz, Stärkt den Aktiven ihr Wunderherz.
Liegen und laufen stärken und entlasten Den Kreislauf, dieser braucht wirklich das. Klar, manchen hilft auch regelmäßiges Fasten, Doch kommen sie selten aus ihrem Gelass. Dabei könnten das Wandern und Laufen Bewirken, dass sie besser schnaufen.
Du, Mensch, Du hast es in der Hand Dein Leben aktiv zu gestalten, Kannst dem Alter dadurch trotzen elegant, Musst kein bequemes Leben verwalten. Daher ist l,l besser als s,s, Das Ich besser, als Überich und Es.
Wieso shoppen wie ein Millionär Oder gar shoppen wie ein Milliardär? Wieso die Kaufgelüste schärfen, Waren ordern, Altes wegwerfen?
In Fülle wird alles überall angeboten, Das Kaufen ist weltweit nirgendwo verboten, Damit wir mit Waren den Globus vollfüllen Und unsere Lebensstätten vermüllen.
Ich will nicht shoppen, ich will leben, Mir nicht ständig die Kante geben, Denn der Kaufrausch ist schlimme Sucht, Verstellt den Blick auf die schönste Bucht!
Natur will ich sehen, keine Warenauslagen, Die Sonne spüren, nicht nach Produkten fragen Und durch den Park mit Freunden und Andern Plaudernd zwischen herrlichen Blumen wandern.
In einfachsten Verhältnissen aufgewachsen Hatte sie den hochkarätigen Mann ergattert, Der überichgleich von oben und sehr erwachsen Sich lustg machte, wenn sie im Dialekte schnattert'.
Er verlangte von ihr standesgemäß Hochsprache, Nur bäurisch erschien ihm ihr Dialekt. Die Zweisprachigkeit wurde zu ihrer Sache, Die sie – je nach Adressat – zum Leben erweckt'.
Verkehrte sie mit ihm in seinen Kreisen, War sie ganz die Dame der Oberschicht: Man konnte da angeben mit weiten Reisen, Denn diese hatten „die Anderen“ nicht!
Traf sie jedoch auf Ihresgleichen, Auf Verwandte aus dem Kindheitserleben, Blühte sie auf, wenn Sprachzwänge weichen, Da durfte sie sich wieder natürlich geben.
Doch kam er auch nur in ihre Nähe, Verfiel sie gleich wieder in Snobiety: Die Gespräche liefen dann wieder zähe, Arroganz verzeiht Underdogherkunft nie...
Das Leben ist ungerecht, der Tod macht es noch ungerechter.
Ein Leben hindurch arm sein und allein, Dennoch wollte sie immer schon Mutter sein, So dass sie den Lockungen des Mannes glaubte, Der ihr schließlich die Unschuld raubte.
Das Kind kam deshalb aus ihrem Schoß, Entbehrungsreich zog sie ihn lange groß, Wollte, dass es ihm besser erging, Die Wirtschaftslage war leider schlimm!
So wuchs das Kind in und mit Armut auf Ohne seinen Vater zu kennen im Lebenslauf, Beengt zur Miete wie in einem Verlies, Wenig Besitz, kein Glücksverhältnis.
Als nun ihr Knabe gerade Acht Ward ihr der bittere Befund gebracht: Brustkrebs und das im Endstadium, So brachte der allzu frühe Tod sie um.
Dies Waisenkind, mit viel Leid gestraft, Nahm nun das Schicksal schwer in Haft, Denn ohne die Mutter so ganz allein Musste sein Werdegang verelendend sein.
Niemand bekümmerte diese Not Des Knaben, nach dessen Muttertod. So musste er auch in späteren Jahren Immer wieder Armut und Leid erfahren...