Dichterdilemma©Hans Hartmut Karg2013Gern will ich Menschen liebkosen,Mit Worten ihre Gemüter streicheln,Im Herzschlage auf die Seelen losenUnd lustvoll neue Wörter reicheln.Wie schön ist doch die GottesgabeMir wiederholt Geistreiche zu schenken,Damit im Sein sich Habe labeUnd wir die Freiheitsbanner schwenken.Doch will man denn noch Gedichte lesen,Wenn in all dem Trubel unsrer Zeit,Beständig nur die neuen BesenKehren die Bilder flach und breit?Nichts können Dichter doch bewirken,Nicht Leben auf die Reihe bringen,Wenn böse Mächte da einwirken,Und viele nur im Mainstream schwingen.Ja, Dichterlein, Du hast es schwerIn Zeiten bunter Ablenkung!Wo nimmst Du denn die Chuzpe her,Schälst Dich aus Zwang und Hirnverrenkung?*