Jungfernfahrt©Hans Hartmut Karg2013Das neue Fahrrad fuhr famos:E-Bike der Premiumklasse!Mit höchstem Speed braust man da los,Damit Rausch uns erfasse.Mit 50 KA-EM-HA zu drivenUnd die Natur ganz aufzusaugen:Da können Sehnsuchtsträume reifen,Die auch dem alten Biker taugen.Während er über Lande schwebt,Endlich Getreide, Erde riecht,Merkt er, dass man da anders lebt,Wo Raupe auf dem Asphalt kriecht.Doch plötzlich, laut, mit großem KnallPlatzt ihm der Hinterreifen.Fast käme er dabei zu Fall ? Er kann das nicht begreifen.Wo er doch Umweltschützer ist,Naturfreund ? und ein Weiser,Muss er ertragen diesen Mist,Er, der eigentlich ein Kaiser.Als er das Fahrrad notgedrungenNach Hause in den Schuppen schiebt,Wird ihm da etwas aufgezwungen,Was er so ganz und gar nicht liebt.Sein Leben will er doch perfekt,Erfolgreich, ohne Pannen.Dass ihn jetzt gleich das Schicksal neckt:Trost kann er nicht verlangen.Nun ärgert er sich doch ein wenig,Verliert den Blick für die Natur:Die Haare hängen wild und strähnig,Den Händler nimmt er in die Kur!Nur abzocken und nur verkaufen ? Und das noch ohne Garantie:Da kann man nur noch wütend schnaufen,Als Kunde er Vertrauen lieh.Ja, manche Jungfernfahrt wär´ schön,Wär´ sie ganz ohne jede Panne.Doch wenn wir auf das Schicksal sehnHaut es uns manchmal in die Pfanne.*