Das Gänsefingerkraut roch sommers sonderbar, Wir trafen uns bei Großeltern am Fluss, Die große, laute Jungenschar, Begierig aufsaugend den Sonnenkuss.
Ja, das war damals eine andere Zeit, Als Gänse noch marschierten kollektiv an uns vorbei. Man rannte barfuß gern durch Anserinenmatten, Es duftete ? und Weiches war da stets dabei.
Ein kleiner Ball, er reichte uns zum schnellen Spiel, Die laute Unterhaltung hielt Herzen zusammen. Zum Leben brauchten wir damals nicht viel, Um die Natur hatten wir noch nicht zu bangen.
Das klare Flusswasser hieß uns willkommen, Auf seinem Grund konnte man Steine sehen. Aus den Mäandern sind Elritzen rasch geschwommen, Man konnte kilometerweit im Flusse gehen.
Alles vorbei, die Fußballspiele und das klare Wasser, Nichts findet sich mehr von der schönen Kindheit. Man lebte damals jung mit jeder Seelenfaser Und sehnsuchtsvoll denkt man zurück an diese frühe Zeit.
Der Kindheitsfluss ist heut´ begradigt und recht trüb, Kein Hochwasser und keine Gumpen mehr. Die Großeltern sind längst gegangen und die Lieb´ Zur Kindheit lebt jetzt fort im Sehnsuchtsmeer.
Die Zäune zirkeln abgrenzend Besitz exakt, Wo einst die Anserinenwiesen waren. Längst geben Smartphones an den Singletakt Und keine Anserinen, keine Kinderscharen.
Ja, die Vereinzelung greift epidemisch zu, Ein jeder sitzt und schwitzt für sich allein. Schafft das im tiefen Innern jene Seelenruh´, In der ein Mensch noch lebensfroh kann sein?