Er lebte einsam, von der eigenen Frau verlassen, Mit seinem Wohnmobil zog es ihn weiter fort. Von daher wollte er die Menschen nur noch hassen Und wechselte die Unterhemden wie den jeweiligen Ort.
Da gab es für ihn nur noch Arbeit als Berater, Denn alles andere wäre nicht unstetig genug. Er war nun nicht mehr Ehemann und Vater, Mobil, ganz oben auf, immer am Zug.
Als Kind und Jugendlicher war er ohne Interessen, Begabungen fielen nicht auf wenigen Freunden. Die Ausprägung von Werten widersprach dem Wesen, Weil er sich gegen Mühen und Nachhaltigkeit aufbäumte.
Wer gar nichts kann und weiterhin gesichtslos bleibt, Dem raten alle eindringlich zur Coach-Beratung, Denn alles, was man redet, was man schreibt Bringt Geld ? auch wenn am Ende nur Verschattung.
Das Dominanzverhalten wollte er sich ganz erhalten, Er wollte obenauf sein, immer alles steuern. Die Mühen scheute er, wie alle Arbeit, das Verwalten, Auch wollte er sein Menschenbild niemals erneuern.
Er war eigentlich gesichtslos, negativ gepolt, Die Kurse, die er absolvierte, streiften ihn am Rande. Er hat ein Leben lang nur eigene Macht gewollt Und die Beziehungen verliefen allesamt im Sande.
Es freute ihn, wenn Menschen Angst vor ihm bekamen, Denn wenn er auftrat, war das ein Ereignis: Nicht wenige, die krank gemeldet Reißaus nahmen Und ängstlich annahmen Beurteilung und Zeugnis.
Denn Effizienz und Optimierung schüren Ängste Schon bei jener Nachricht: Er wird kommen! Er weiß, dass er als der Härteste und Strengste, Ein Herrscher ohne Nachsicht, ohne Frommen.
Er sah sich lebenslang als Allergrößter, Das Menschenbild war nur Verachtung. Er wusste, er ist immer nur ein Allerbester Und führt´ so recht narzisstisch Weltbetrachtung.
So steht auf Firmenparkplätzen er mit dem Wohnmobil Und sieht sofort, wann wer verspätet kommt. Schließlich bleibt ihm das höchste Ziel: Zu feuern jene, bei denen nie ein Aufwand lohnt.
Er mag als klein Gewachsener die Männer selten, Die feuert er so gern ? zu allererst! Schließlich will er ja selbst als Platzhirsch gelten, Also entscheidet er auch da vorderst.
Bei Frauen hat er es erheblich leichter, Die jungen mag er gern ? er bleibt ja Hahn. Auch wenn die Unterhaltung dabei seichter, Gehören sie zu seinem Größenwahn.
Er schläft mit ihnen und lässt gleich erkennen, Dass sie nur, wenn sie dienstbar, nicht gefeuert. So kann er sie zum Firmenaufsteiger benennen Und hat die Hierarchie von Mann und Frau erneuert.
Mit seinem Wohnmobil lebt er den Dauertrick, Dass die Beschäftigten so niemals wissen, Ob ihnen jener Coach sitzt im Genick Und wofür sie am Ende müssen büßen.
So durchgeknallt verdient als Coach er wirklich viel Und macht sich über gute Menschen leidlich lustig. Ist das denn überhaupt erstrebenswertes Firmenziel: Die Seelen ausgebremst und tief gelegt und durstig?
Diese Form von Beratung ist Totschlaggeschäft, Das niemand motiviert und nichts mehr anerkennt. Wo Menschlichkeit den lieben langen Tag verschläft, Bleibt keine Liebe, die den Himmel höher stemmt.