Als Mühlenknecht musste Vater schwer arbeiten, Ward dazu auch noch unehelich geboren, Musste sich später mit dem Stiefvater befassen Und war dadurch einigermaßen verloren.
Das änderte sich, als er meine Mutter traf: Stark war sie, fleißig und aus bäuerlichem Stand. Für BEIDE gab es Tätigsein, da war kein Graf: Ein Arbeitsleben, das sich lange zäh hinwand.
Moderne wehren sich dagegen, wenn man schreibt, Das wäre auch ein wenig Lebensglück gewesen Mit dem Leben, das in meiner Erinnerung bleibt: Die Eltern hatten noch Zeit zum Dichten und zum Lesen.
Stolz war die Mutter, wenn Strümpfe sie strickte, Hausmannskost aus dem Garten im Winter fand, Manches Mal sogar ein Deckchen fein stickte Und bei allen Verwandten in Anerkennung stand.
Der Vater musste früh als Soldat in den Krieg, Kam in Gefangenschaft und musste dort leiden. Danach gab es Hunger, Armut, keinen Sieg – BEIDE haben gelernt gegen Diktaturen zu streiten.
Nach der Achsenzeit lernte mein Vater Milchprüfer, Dann kam er zur Sozialhilfe ans Landratsamt, Um der Menschen Armut zu lindern, die ja tiefer Gefallen waren – sehr zum Elend verdammt.
Die Eltern blieben fleißig ein Leben lang, Wurden dadurch für uns Kinder Vorbild Und förderten unseren Werdegang – Trotz Kaltem Krieg und Atomwaffenschild.
So gab es für uns Kinder jenes Pfund, Mit dem wir bis heute wuchern können, Denn dadurch lief unser Leben rund – Auch ohne Reichtum und ohne Verwöhnen.