Erinnerungen können Last oder Lust sein, Sie können Dich zurückführen oder stärken Wenn sie Dich heimsuchen, mitunter quälen. Oft vermischen sich dort mein und Dein, Subjektiv schaut man vergangenes Werken Und manche müssen da Erbsen zählen.
Du wirst Dich an dieses Grabmal Deiner Eltern ein Leben lang erinnern, Wenn sie nicht liegen in ferner Erde. Doch Tote haben manchmal keine Wahl, Weil die Zeiten sich verschlimmern Und es keine Wende gibt ins Werde.
Stehe ich an dem Doppelgrab, Pflanze Blumen, jäte Unkraut Und spreche dann mein Gebet, So ist das leider alles, was ich hab', Bekomme vor dem Grab die Gänsehaut, Wenn am Geviert man allzu lange steht.
Dann gehe ich zu den uralten Grabmalen, Vorbei an längst aufgelassen Flächen Und weiß, dass dort ein Mensch hingegangen. Die Gräber mit den beblumten Grabschalen Seh' ich, Menschen, die da leise rechen Und in ihren Erinnerungen gefangen.
Sind es noch immer alte Gründe, Welche die Gedanken dort bewegen, Wo nichts mehr zu hören und zu holen, Laubmengen, getrieben durch die Winde Sich herbstlich auf die vielen Gräber legen Und ich fortgeh' – auf ganz leisen Sohlen...