Der AmselmannGeh' ich zur Kellertür hinaus,Sitzt er gleich auf dem hohen FirstUnd schüttelt seine Federn aus,Womit auch Du lebendig wirst.Denn müde Menschen mag er nicht,Der Amselmann ist immer munter,Sucht Nahrung schon in frühem Licht,Bevor das grüne Land wird bunter.Auch wenn den Keller ich verlasseZwitschert er zu mir vom First herab,Damit auch ich nun mit ihm spasseUnd meine Freude an ihm hab'.Singt er mir dann in schwarzem Kleid,Pfeife ich ihm auch hinterherUnd spüre, dass das LebensleidNun leichter wird, was sonst so schwer.Der kleine Vogel ist ein TrostIn diesen trüben Frühlingstagen,Vertreibt auch noch des Herzens FrostUnd lässt uns tröstlich' Leben wagen.©Hans Hartmut Karg2021*