Venezianische KulturfreudenWo tonnenschwer die Pfähle tragen,Was kunstbeflissen einst erbaut,Darf man in seinen UrlaubstagenErspüren, was auf Sinn gebaut.Das trägt zur AdrialaguneUns weiter hin, wo Wellen leben,Wenn in Venedigs alter BuhneMehr blüht, als nur geschäftig' Streben.Die Schönheit ist der höchste Trumpf,Auch wenn leider bröckeln Fassaden,Vom Pfahl manchmal nur steht ein StumpfUnd Händler schwer die Kähne laden.Schauspiel, Musik und TanzgewänderZeigen die Lust, weil Handel blüht:Urlauber strömen in die Länder,In denen man um Kunst bemüht.Der Wettbewerb läuft zwischen StädtenDenn alle wollten prächtig sein.Dort können Künstler frei auftreten,Erhaben sein – und nicht allein...Kaufleute schaffen den AnreizFür Künstler, die um Größe buhlen.Es gibt viel Reichtum, wenig Geiz,Wo sie die Künste früh verschulen.Selbst Dürer war schon in VenedigUnd malte Frauen in den RobenIn denen sie – manchmal noch ledig –Bis heute Liebesfreuden proben.Wir sehen schöne Palazzi –Italiens größte Attraktion.Es gibt ja kaum noch Paparazzi,Dafür Freuden mit Tradition.©Hans Hartmut Karg2021*