Die Träume hängen sich in meinen Schlaf, Wehen wie Girlanden von Nachtschattengewächsen. Weil es mich nächtens so überraschend traf, Umschwirren mich Geister und tanzende Hexen.
Nachmahre treiben die Angstsinne an, Aus ungeahnten Tiefen steigen sie hinauf. Weil im Schlafe ich leider nicht anders kann, Muss ich sehen, wie ihre Welt geht auf.
Ist der Spuk morgens dem Gemüt entflogen, Führt der junge Tag mich errettet weiter, Die Nachtmahre haben sich ins Dunkel verzogen Und meine Seele wird wieder heller und heiter.
Vor Tagen hatte ich einen ganz anderen Traum, Da saß mein Dichterfreund in Arqua Petrarca, Gab seinen Versen um Laura viel Raum – Ja, es war mein Francesco Petrarca!
Lorbeerbekränzt ging er zum Schreibpult, William Shakespeare schaute ihm zu, Hatte mit den Worten sehr viel Geduld – Die Laura ließen sie nicht mehr in Ruh.
So kam der Brite zu seinen Sonetten, Während er las und immer nur weiter las, Wo alle Menschen weltweit Verse hätten, Mit denen Minne stiege und schwände der Hass.
Und mir als dem Spieler der Violine Eröffneten Leser und Schreiber die Güte. Im Hintergrund hörte ich die Mandoline Mit Vivaldis Flirren zur Lagunenblüte.
So unterscheiden sich die Welten oft im Traum, Jede Nacht gebiert mir neue Weltheiten. Einfluss habe ich darauf ja kaum, Kann mir nur am Abend das Bett zubereiten...