Die Welt ist aus den Fugen und sie nähert sich dem Gau, Wie sie vor hundert Jahren schon zerrissen hat die Länder. Ach, Wladimir, Du, Zar, der Du bist wirklich schlau: Verwerfe, dass dem Globus nicht zuwachsen blut´ge Ränder.
Du bist so mutig und für uns intelligent, So mächtig und bisher unendlich wichtig, Weil man Dich auch in deutscher Sprache kennt Und weil Du vieles siehst so wirklich richtig.
Doch springe über Deinen Schatten, über Deinen Lauf, Bei dem Du tausendfach seelisch gelitten. Klettere über den Abgrund hoch hinauf, Womit Russland sein Ansehen so souverän bestritten.
Dein Großvater hat Lenin und den Stalin gut bekocht, Die Stein- und Erzzeitgötter haben ihn dadurch geprägt. Das splitternde Sowjetimperium, es hat Dich tief geschockt, Und Deinen Bruder hat der Leningrader Hunger umgelegt.
Den Vater traf im Nahkampf die Granate Und machte aus dem Starken einen deutschen Sündenfall. Als dann auch noch der Westen so begehrlich nahte, Kam es zu einem wirklich tiefen Seelenknall.
Doch merke, Herrscher, dass die Welt nicht sicher wird, Wenn man sie wild im Taumel zur Glorie erklärt. Die Gottheit wird auf Dauer nur Dein eigener Hirt, Wenn Russland sich der nackten Herrschaftsmacht erwehrt.
Ach, Wladimir, Du Zar mit übergroßer Macht, Begreife doch, dass diese Welt ist wirklich endlich Und dass traurig am Ende nur der Tod uns lacht, Wenn wir ihm dienen und dabei nur bleiben schändlich.
Denke nicht an Iwan, denke an Deinen Großen Peter, Der seine Residenzen an der Newa schuf ? Als Bauherr und als Neuerer und als Vertreter Für Euer Wunderland - und für der Russen Ruf.
Du kannst doch auch Dein Land so reich gestalten, Indem man nicht mit Macht die Länder okkupiert. Lass´doch vor Recht die Gnade walten Und nicht, dass irgend jemand eine Klinge führt.
Wir hoffen auf den weisen und den guten Herrn, Dass er die Menschlichkeit als Gottesziel begreift, Und dass am End´ er jeder schlimmen Neigung fern Mit seiner Weltmacht ohne Weltkriegsstreben reift.