Wegwerfgesellschaft©Hans Hartmut Karg2014Früher, auf dem Bräutelwagen,Wurden Hochzeiter gefahren,Darauf Möbel, Hausrat lagenFür ein Glück an vielen Jahren.Arm war man, doch meistens glücklich,Alles schuf man sich ja selber,Zog sich an, was damals schicklich,Hatte Kinder, Vieh und Kälber.Dann kam die Bequemlichkeit:Geld verdarb bald den Charakter.Mode warb, es gab Freizeit,Man strickte nicht, ging nun zum Schlachter.Die Langeweile überbrückendKauft man dies und kauft man das.Das Kaufen ist ja so entzückend,Es wird so bald zum einz´gen Spaß.Möbel, Nahrung und KlamottenMüssen her im Überfluss,Alles billig, voll MarottenKauft man alles, was man muss.Wenn die Schränke überquellenWirft man alles auf den Müll,Schöpft so manisch aus dem Vollen,Denn nur Haben ist das Ziel.So verschmutzen Luft und Wasser,Erde, Meere, alle Welt,Denn man bleibt ja ReichenhasserUnd hat endlich selber Geld.Wird nicht alles instabiler???Glück wird jetzt ein Zufallstreffer,Jeder Kick braucht einen KnüllerUnd kein Markt braucht einen Schläfer.Über allem blinden KaufenFlieht das Glück vor aller Hektik,Denn es bleibt nur schnelles Laufen ? Schwindet doch die Dialektik.Austauschbar werden die Lieben,Tauschbar Bett und Zimmer, Schrank.Wär´ Bescheidenheit geblieben,Gäbe es noch Glück ? und Dank!*