Kriegsweihnacht 1914©Hans Hartmut Karg2014Hineinschlittern in einen Krieg?Wie kann man denn so jubelnd reisenUnd bauen auf den schnellen Sieg,Wenn Todesengel sich festbeißen?Wie kann man vorab darauf bauen,Dass Kriege nicht Zerstörung bringen,Da gar noch nach Erfolgen schauenUnd fröhlich Weihnachtslieder singen?Die Grabenkämpfe sind hirnrissig,Die Materialschlacht bringt nur Tod,Flugzeuge zeigen todesbissig,Wie man die Menschen bringt in Not.Weihnachten aus Gulaschkanonen,Das Christentum nur Geistschimäre,Während zu Haus´ die Kinder wohnen,Damit sich Ruhm im Sterben mehre.Das Fest der Liebe, voller Frieden,Mit Feinden bis Neujahr noch feiernUnd dann schlachtend, mit wildem WütenDie Großkanonen anzuleiern?U-Boote, Flieger und GewehreSind Massenwaffen, sterbensgleich,Millionenfach in jedem HeereAuslöschend Leben, hier und gleich.Es tobt der schlimme Stellungskrieg,Weihnachten ist da längst vergessen,Vergeblich wartet man auf Sieg,Das Leben ist längst am Verwesen.Wie kann noch Sinn die Seele füllen,Wenn täglich liebe Freunde sterben,Die Frauen sich in Trauer hüllenUnd Landser nur noch Gräber erben?*