Wenn wieder der Riesenmond Gelbfrierend am Himmel erscheint Und in der Maienkälte sich sonnt, Weil die Sonne nicht wärmend scheint,
Bleibt unser Mai ein Kaltmonat Mit Regen und frostiger Frische. Iss´ deshalb im Warmen den Donat, Bitte Freunde zu Dir zu Tische.
Denn ein Maien, der kalt, Belebt Fluren und Blätter, Aufatmet der Wald, Es frieren nur Städter.
Das Jahr profitiert vom kühlen Mai, Denn er durchfeuchtet Äcker und Wiesen, Treibt höher die Stängel der Akelei Und das Gemüse braucht niemand zu gießen.
Man muss den Wettergott nicht beschwören, Früchte an Bäumen nehmen erste Gestalt, Die Sonne kann keine Jungpflanzen stören Und den Schnecken bleibt es viel zu kalt.
So hat die Kühle im Mai auch ihr Gutes: Schädlinge bleiben in der Erde verborgen. Da wird mancher Gärtner guten Mutes, Denn er hat jetzt immerhin weniger Sorgen.