Sie, die Angebetete in Frühreife, Ja, die Kindfrau seit den jungen Tagen – Das war Petrarcas feine Wortschleife, Der musste er reimend nachjagen.
Denn der Jugend unreife Vollendung Nimmt das Heil des Liebesmahls vorweg, Spiegelt so die Sehnsucht nach Lustwendung, Führt den Kontinent auf menschlicheren Weg.
Ja, der Lauras gut geschminkte Engelszüge Sind weiterhin des Mannes Augenbalsam. Ist da etwas, das ihn vielleicht belüge? Nein, die Schönheit macht den Jungen zahm.
Der Dichter schwächelt schon zum Alter hin, Allein lebendig bleiben Hoffnung und Erwarten, Dass doch sein Sehnen findet noch Gehör und Sinn, Weshalb die Liebesgunst mit ihm kann starten.
Laura muss der Liebe pflichtig bleiben, Den eigenen Lüsten sklavisch angehören. Dann erst kann der Dichter die Canzone schreiben, Denn sie wird stets auf die Manneskräfte schwören.
Und so bringt sie jeden Tag auch mit, Was ihr an Attraktivität männlich geboten, Hält so weiter mit dem Jungsein Schritt, Wird ihr Liebesnaturell zu jeder Zeit ausloten...