Die erste Abnabelung trennt Mutter und Kind, Die zweite, wenn es das Haus verlässt, Wenn Menschen dann erwachsen sind Und Elternnähe nicht mehr stresst.
In späteren Jahren spürt man es: Da schwinden Kindheitsinteressen, Gedanken sind oft im Regress, Auch trifft man sich zu gutem Essen.
Wie war das noch zu alten Zeiten, Naturwüchsig Kontakte glühten, Verwandtschaften sich mochten leiden, Um Herkünfte sie sich bemühten.
Heut' gehen Menschen in Weitwelten, Neupartner wünschen kaum Kontakte: Selbst wenn sie Begegnung bestellten, Ist Nähe leider das Vertrackte.
So lebt sich langsam auseinander, Was als unbehaglich wird empfunden: Man whatsappt zwar noch miteinander, Doch sieht man leichter auf die Wunden.
Bevor die Herkunft eskaliert, Nabelt man sich – meist beraten! – ab, Bleibt lieber isolationsgeführt Und lebt so einsam bis zum Grab.