So viele Kriege zwischen Brüdern, Schwestern! Man meinte gar, das sei Europas Los! Doch das war sicher alles einmal gestern, Denn heute ist der Frieden bei uns riesengroß.
Wie madig hat man Dich so oft gemacht, Dich, der Du doch mein elterlicher Erdteil! Wie hat man Dich so tausendfach verlacht, Dich wie die alte Kuh geführt zu Metzgers Beil!
Man hat Dich heute wieder einmal ausgeliefert Den Spekulanten aus der ganzen, lieben Welt, Hat Firmen, Konten, Ehrlichkeiten ausgekiefert Und alles ausgerichtet an dem schnöden Geld.
Hatten wir denn nicht Griechenland und Rom, Hatten wir denn nur Arme und nur Reiche? Hieven die Europäer denn nur Falsche auf den Thron, Damit das Denkvermögen langsam von uns weiche?
Dir, mein Europa, sei gegeben alle meine Liebe, Denn unser Norden ohne seinen Süden Lockte nur an die schlimmen Außendiebe, Die unser Schöpfertum bringen rasch zum Erliegen.
Europa, in der starken Mitte bin ich gern zuhause Und reise leidenschaftlich in den Süden, Norden. Während ich dort den müden Körper überbrause Denke ich an die wunderbaren, leckeren Torten,
Die mir dies´ wunderbare Bäckerhandwerk schenkt, Dazu die vielen Reichtümer von Trog und Küste, Betreut von gutem Koch, der sanft die Pfanne schwenkt ? Und überall der jungen Mädchen straffe Brüste!
Ja, mein Europa lieb´ ich, weil es Brücken baut, Auch Glas, Papier, Metall komplett recycelt, Mit besten Kläranlagen nach dem Wasser schaut Und nachhaltig die Möglichkeiten scheitelt.
Du, mein Europa, bist mir schon ´ne Wucht, Schaffst der Erfindungen und Dichterkünste viel, Lässt mir die große Freiheit an Italiens Bucht Und produzierst die Spitzenweine mit Gefühl.
Dir gilt des Dichters allergrößte Liebe, Du bleibst für alle Zeiten Lieblingskontinent. Ich mag doch nicht die Räuber und die Diebe, Doch jene alle hier, die man auch Freunde nennt.