Wenn niemand mit Niemandem fühlt, Sich nur noch ausruhen kann, Dann ist er meist gar nicht gewillt, Zu verlassen seine bequeme Bahn.
Da braucht es den Segelseemann, Der uns neu Fantasien beschert: Man entgeht so dem eigenen Wahn, Dass das Nichtstun unbeschwert.
Im Lesen wachsen Neuwelten uns zu, Wir müssen nicht länger darum werben, Treiben uns weg von bloßem Ich und Du, Womit notwendige Distanz wir erwerben.
Du hast es uns vorgelebt, lieber Homer, Dass wir mit Geschichten unsere Flügel nutzen, Weil doch das Tagwerk ungleich, doch mehr Mit dem Gespür wir können es neuerlich nutzen.
Mit Lesen leben Neuräume wieder auf, Die wir längst als verloren gesehen, Um in weiterem, heiterem Lebenslauf Wir neue Freuden dürfen begehen.
So wird ein Gemütshauch zur Zierde, Wenn er vom Frühwind beehrt, Wo man dessen Leben gern spürte, Weil manches in der Welt verheert.
Seemann, steh' zu den Segelwinden, Die tragen Deine Seele wieder breiter. Bloßer Landgang, verkleistert mit Sünden Findet an keinem Ort die Himmelsleiter.
Trage die Kapitänsmütze auf dem Haupt, Dass auf See sie Dich schützt und entsage, Was ohne Wind Dir Liebesstärke raubt, Auch Deine Seele bleibt auf der Waage.