Da habe ich doch eine späte Rose geschnitten Und die Langstielige in eine hohe Vase gestellt, Denn es blieb für mich herbstens unbestritten, Dass die Schönheit sich so noch zu uns gesellt.
Und ich sagte zu meiner Liebsten: „Schau, ist sie nicht ein Augenschmaus?“ Doch sie war ein wenig unwillig geblieben: „Die schaut ja leider nur zu Dir heraus!“
Tatsächlich stand unsere Rosenblüte Mir näher und war zu mir hingewandt. So dachte ich: „Ach Du meine Güte, Ist sie meiner Seele wohl näher verwandt?“
Was soll ich sagen? Die Liebste hat recht, Denn weiterhin strahlte das Rosenkind Unbeirrter mich an, sehr kokett und echt, Sein Duft erinnerte mich an den Götterwind.
„Den Seinen gibt’s der Herr im Schlafe!“ Sollen Rosen nicht auf Menschen reagieren? Damit ja keine Lücke der Bewunderung klaffe: Wollen sie vielleicht nicht jedes Wesen verführen...?