Im Jahre 1549 ward sie geboren Als Tochter eines Amtmannes in Altenstadt. Im Jahre 1586 war sie nun auserkoren Zu heiraten in Ulm, der Münsterstadt.
Der Michael Holl, der führte sie zum Traualtar Und ein Jahr später zogen beide um, Nach Nördlingen, wo Bürgerin sie nunmehr war: Um diesen Umzug kam sie leider nicht herum.
Erfolgreich führte sie in dieser schönen Stadt Die Gastwirtschaft ?Zur Goldenen Krone?. Das lief so gut, denn sie war eine Frau der Tat Und Fleiß krönte, was immer hoch im Lohne.
Das hatte schlimme Folgen, denn der Erfolg Rief bald hervor Missgunst und schleichend´ Neid. Da gab es leider jenes Denunziantenvolk, Das skrupellos zu falschen Aussagen bereit.
Man denunzierte sie als üble Hexe, Die mit dem Teufel sei lange im Bunde, Und wegen Hexerei droht jeder Hexe Der Feuertod zu aller Lebensstunde.
Doch musste man sie peinlich erst befragen, Geständnisse sollten die Folterung erpressen, Dass ihr Geständnis sie laut sollte sagen, Damit pilatusgleich man richterlich gewesen.
Maria Holl, sie wird jetzt 62mal(!) gefoltert, Doch sie bekannte sich standhaft zu ihrem Gott. Je schlimmer man sie band, der Knecht auch poltert´, Desto mehr kamen Ohnmachten und naher Tod.
Da setzten erste Bürger sich nun für sie ein Und forderten, sie endlich frei zu lassen. Doch immer noch gab es so manches Schwein, Das diese Frau und ihr Geschlecht nur wollten hassen.
Erst 1594 wurde sie denn endlich frei gesprochen Vom schlimmen Vorwurf und der Tat der Hexerei. Sie war zerschunden und kam heim gekrochen ? Und ihrem Mann schien dieses leidlich einerlei.
Doch Glaubensstärke und Natur, sie gaben Den Lohn des langen Lebens für die Tortur. Sie überlebte alle Peiniger in Schwaben, Ihr erster Mann starb bald nach dieser ?Kur?.
Noch zweimal fand sie danach einen Mann, Der sie auf Händen lieblich tragen konnte. Ihr, die im Tagwerk wirklich fleißig alles kann, War spätes Glück beschieden, das sie sonnte.
Sehr reich geworden, hoch betagt starb sie In dieser ihrer wunderschönen Bürgerstadt. Die Kraft, die ihr die Standhaftigkeit verlieh, Trug sie, weil Mut und Willen sie auch weiter hat.
So wurden durch das Vorbild immer weniger verbrannt, Weil man so nach und nach die Unrechtmäßigkeit erkannte, Und Missgunst, mit der Rechtmäßigkeit wirklich gebannt, Die schlechten Ratgeber vertrieb aus gutem Stande.
Im Jahre 1966 wurde endlich zu Nördlingen errichtet Ein großer Holzbrunnen an einem Markte, Der tatsächlich uns beim Besuche streng verpflichtet, Stets auf der Hut zu sein und auf der Rettungswarte.
Der Wahn verdunkelt ja bis heute manches Herz, Nicht jede starke Frau wird überall auch gern gesehen. Doch um ein Menschenleben macht man keinen Scherz, Wir alle müssen zu den Menschenrechten stehen.