Es war das Bild vom überschlanken Mann, Der groß vor ihrem geist'gen Auge stand, Verinnerlicht ein Leben lang als Hyperwahn, Wo träumend sie sich jederzeit einfand.
Der Vater war sehr klein von der Statur, So dass schon ihre liebe Mutter davon träumte, Denn das entsprach nicht ihrer Wunschnatur, So dass sie dieses Bildnis gern abräumte.
Das übertrug sie leider allzu früh Auf ihre liebe Tochter, holt' es her, So dass der Mann trotz großer Liebesmüh' Ein Lebtag lang es hatte mit der Gattin schwer.
Bei ihrer großen Tochter half die Biologie Gelegentlich, ein wenig dieses Blatt zu wenden, Doch immer wieder brach auf die Manie, Die ihr das Ideal vom Manne musste senden.
Dies war das schlimme Bild, das Trennung trieb, So dass das Bildnis schließlich alle Lust erstickte, Weil nichts mehr passte, nichts mehr wirklich lieb Und sich das Leben hin ins Auseinander schickte.
Sie blieb ein Leben lang gefangen in dem Bildniswahn, So dass das Paar zwar später noch befreundet blieb, Doch träumte immerzu sie von dem schlanken Mann, So dass sie sich dem Träumen schließlich ganz verschrieb.
Doch wer nur lebenslang ein Bildnis immerzu anhimmelt, Der wird versklavt, weil er sich vom realen Leben ganz entfernt. Bei ihm ist das Gemüt vielleicht ein wenig angeschimmelt, So dass das Naheliegende nicht mehr besternt.