Hineingeboren in die dunkle Finnmarkskälte Und dennoch aufgewachsen als ein glücklich´ Kind, So lebte sie, weil die Natur sie herbestellte, Genoss, was ihr beschert´ der Barentswind.
Zwar gab es immer lange Dunkelheiten Und Bäume kannte sie nur aus den fernen Bildern. Dafür erlebte sie die guten, freien Jugendzeiten Und eine Welt, befreit von Mördern und von Schildern.
Doch dann zog eine kleine Eiszeit schnell herauf, Das Wirtschaftsleben hier im Norden, es stagnierte. Statt voller Netze kamen Eisesjahre und Orkane auf ? Und keine Fische ? niemand, der die Not parierte.
Die Elsebe litt Not mit ihren Lieben. Doch anstatt diese Not endlich zu lindern, War 1620 nur noch irre Hexenhysterie geblieben, Mit der man glaubt´, den Teufel auszuwintern.
Verhaftet wurde auch die Elsebe Und mit ihr elf der wackern, guten Frauen. Gefoltert wurden sie bei Eis und langem Schnee: Man durfte da ja keiner Teufelshexe trauen?
Von Nachbarn denunziert, die neidvoll waren, Gefesselt und ins eisige Polarwasser geworfen, Herausgefischt mit Eisenhaken an den Haaren, Bis sie am Ende das gestanden, was ihr vorgeworfen.
Den Heinrich Meyer habe sie total verzaubert, Die Unwetter zu Kirberg selbst heraufbeschworen, Des Oluf Schwedes Bauch mit Feuerschmerz bezaubert, Dem Oluf Jacobsen den Blitz geschickt von den Azoren.
Und 1621 war es dann endlich soweit: Kurz der Prozess, die Todesurteile, der Scheiterhaufen. Von Nah und Fern kamen die Gaffer, nur bereit, Zwölf Frauen hier leiden zu sehen und das Leben auszuhauchen.
Die Elsebe und ihre Frauen haben dieses Schicksal nicht verdient, Doch Wahn und Hysterie gebären immer eigene Gesetze. Wir hoffen dennoch, dass ein GUTER GOTT die Liebenden aufnimmt, Ein Ende endlich allen Hexenwahns und aller Teufelshetze.