Der Schwiegersohnknoten©Hans Hartmut Karg2013Gar mancher Schwiegersohn in spe,Der rief im Kaiserreich ?Oje!?Wenn es ums Handanhalten gingUnd seine Frau sein Hauptgewinn.Doch wer nicht wagt, der nicht gewinnt!Damit kein Liebesglück zerrinntMuss man sich an die Töpfe wagen,Da hilft kein Zaudern und kein Zagen.So geht der Freier zu den Eltern,Er, der von tiefen HinterwäldlernZum Offizier es hat gebracht,Gedient in einer Kaiserschlacht.Der Liebsten Vater kommt ihm näher,Mutter beäugt ihn wie ein Späher,Der Vater greift zur rechten Hand,Mit links den Ellenbogenstand,Denn er tastet die Lymphe ab,Die schließlich jeder Freier hat,Um damit gründlich auszuloten,Ob Schwiegersohn geht zu den Toten.Mit seinem linken ÜbegriffErtastet er das LympheschiffUnd spürt, ob gar die SyphilisHat hart ergriffen dieses Riff.Ist dann der Knoten unauffällig,Wird jetzt der Vater sogar willig,Gibt seine Tochter gern dem Manne,Damit zu ehen er anfange.Denn sauber ist der OffizierUnd wird so der Familie Zier,Wenn er das Haus mit Kindern kröntUnd so das Misstrauen versöhnt.*