Gekränkte SeeleSchwer wird's, die Freuden einzufordern,Wenn die gekränkte Seele führt.Zuneigung kannst Du da nicht ordern,Wo Gutes nur höllengeführt.Verdreht, verkorkst, in UnterlageWähnt sich der Mensch, feindlich zu leiden,Gelangt so in schräge SchieflageUnd muss deshalb mit allen streiten.Nicht Faulheit und Feigheit verhindernDas Edle in menschlichem Sein,Sondern das sich stärkende Versintern,Mit dem die Minderwertigkeit allein.Der Minderwertige glaubt sich geschwächtDurch das Gefühl, heruntergezogenZu sein, man gönn' ihm nur Unrecht –Kränkungen wirken wie Dauerdrogen.Gefühlt droht so Ohnmächtigkeit,Man muss sich auflehnen und strecken,Hält sich immer abwehrbereitWird deshalb gern überall anecken.Die Welt treibt in Beziehungsnot,Der Mensch meint, er kann nichts dafürDass angesammelt Seelenkot,Schlägt deshalb zu rettende Tür.©Hans Hartmut Karg2022*