Er wusst' es: Sie ist ungefährlich, Doch leider ist sie nicht ganz ehrlich, So dass er bei ihr langsam spürte: Die Liebe sein nicht mehr verführte...
Da stand sie mit den späten Jahren, In sich ruhend, mit grauen Haaren, Als man sie zur Feier abholte, Die eigentlich sie gar nicht wollte.
Gern lebt' sie in Erinnerungen, Ließ Feierzeit lieber den Jungen, Blieb gern für sich, in sich gekehrt, Hat so die Innenschau vermehrt.
Mit Abstand sah sie bei der Feier, Dass manche leben wie die Geier, Weil mancher nichts als nur Boss ist, Erzählt deshalb den eigenen Mist.
Die Dame mit den vielen Jahren, Jugend-, ehe- und liebeserfahren, War früher zweimal männerverschossen Und hat die Freuden schon genossen.
Die Liebe war einstmals ihr heilig, Die Männer hatten es auch eilig Und so band sie sich viel zu früh, Weil die Natur ihr alles verlieh:
Verlangen und den schönen Leib, Also wurde es ihr Zeitvertreib Zu flirten und dann anzubandeln, Abwehr in Lüste zu verwandeln.
Stets wusste sie: Schlaf ist mir heilig Und nichts ist drängend, wirklich eilig! Nur wenn der Tag mit Liebe gerettet, Ist auf Segen auch die Nacht gebettet.
Deshalb wussten ihre Liebhaber: Keinen steche zu früh der Haber! Und selbst ihr alter, lieber Ex Wusste: Vor Sechs gibt’s keinen Sex!
Jetzt konnte sie es sich aussuchen Und mit Erfahrung jene buchen, Der alles machten, was sie wollte, Weshalb sie diese sich auch holte.
Im Alter spürte sie genau: Entscheidungen trifft nur die Frau! Männer muss man kommen lassen Und sagen, wo sie anzufassen...