Der Liebe NotEs drückte, schmerzte jede Stelle,Die ihm wahrlich so krampfvertraut.Die rückte ihm jetzt auf die Pelle,Weil sie ihm seine Ruhe klaut'.Er sah hinab, wo es ihm wähnte,Als wär' der Tag ein Höllenjoch,Weil er sich nach dem Frauchen sehnte –Ein Mann braucht manchmal Liebe doch!So stand er auf und fuhr zu ihr,Nahm auf sich gern die Bahnstrapazen,Denn dort gab es ein Jetzt und Hier,Vom Körper flieh'n die wilden Katzen...Als der Schmerz so aus seinem LeibEntwich, die Seelenkräfte wieder strahlten,Merkte er, wie der ZeitvertreibGewinn brachte, wo Sinne maltenEin Firmament in bunten Farben,Die Welt für ihn nun neu erstand,Wo vorher nur das Lendendarben,Das er mit Nähe überwand.Der Liebe Not kommt an ihr Ende,Wenn sie von Zweisamkeit getragen,Von Krämpfen sich befreit abwende,„Ich liebe Dich!“ kann danach sagen.©Hans Hartmut Karg2022*