Die Bankenfabel

©Hans Hartmut Karg
2013

Der Löwe sagte zu den Tieren:
?Wir brauchen wieder frisches Geld,
Damit das Leben sich kann schmieren
Und wir erfolgreich in der Welt!?

Die Füchse gründeten die Banken,
Wodurch sie Geld einsammeln konnten,
Und Firmen mussten nicht mehr wanken,
In denen Macher sich gern sonnten.

So schuf man immer mehr Produkte,
Das spülte Gelder in die Kassen.
Sie spekulierten, denn man spuckte
Auf alle Warner und die Massen.

Die Arroganz ergriff gar viele,
Die Gier wurde zum Leitmotiv,
Man übersah die Ethikziele,
Weil Vorsicht in den Sielen schlief.

Dann kamen Wölfe noch hinzu,
Die kraftvoll Warnungen wegfegten.
Sie trieben Geld ein ohne Ruh´,
Weil den Computerhandel sie belebten.

Füchse, Wölfe und Löwe feiern
Die Blase als ihr Hauptgeschäft.
Um neue Deals scharf anzuleiern,
Versandten sie manches Geheft.

Doch ihre Herrschaft, sie war endlich,
Weil irgendwann die Blase platzte.
Sie trieben es auch allzu schändlich ?
Und mancher Gauner, der da patzte.

So flüchteten sie sich in die Banken,
Die Füchse, Wölfe und ihr Herrscher.
Dort gab Asyl man, und die Schranken
Verwehrten Haft für die Beherrscher.

Sie hatten allesamt verkannt,
Dass niemand mehr anlegen wollte.
So kam die Stagnation ins Land ?
Und niemand Bankern Achtung zollte.

Schließlich kamen auch noch die Geier,
Die warfen manche Fluchttür zu.
Und an den Seen die Fischreiher
Spotteten lästernd immerzu.

Merke: Nur, was ein wirklich wahrer Wert
Und ethisch schließlich ganz korrekt,
Bleibt auch am Ende unbeschwert,
Weil Böses nicht mit ihm bezweckt.

Der Löwe muss sie überwachen,
Die Füchse, Wölfe ? und die Geier,
Damit sie nicht das Volk verlachen,
Sondern auch fördern den Herrn Meier.

Schlauheit und Kraft und Listigkeit
Müssen des Volkes Diener bleiben,
Sonst schwindet unsere Freiheit,
Wenn wir nur noch Konkurse treiben.

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