Die Pathogene©Hans Hartmut Karg2013Die Macht hielt sie in ihren HändenUnd gab davon kein bisschen ab.Robust, kräftig bis in die Lenden,So lebte sie gezielt den Tag.Sie steuerte den Mann, die KinderUnd alles war fest eingebunden.Es gab täglich den Org.-Plan-Finder,Mit dem getaktet Tage, Stunden.Niemand fand seine Freiminute,Dem Organisiertsein kein Entkommen.Hektisch, dass man sich ja recht sputeWurde allen die Zeit genommen.Sie war so krankhaft eifersüchtig,Sie kompensiert´ die Niederherkunft,Indem Aktion wurd´ überwichtig ? Und damit endet´ die Vernunft.Mann und die Kinder, so getrieben,Machten dies´ Leben lange mit.Es gab nur Hast und nichts zu lieben,Hauptsache jung, bewegt und fit!Erst als zwei Kinder schwer erkrankten,Der Ehemann gestresst ihr floh,Für Planwut sie sich nicht bedankten,Weil dies nur Rahmen, leeres Stroh,Begann sie langsam nachzudenken,Doch glaubte sie sich sehr im Recht:Sie konnte nur Verplanung schenken,Das Ungeplante schien ihr schlecht.Als nun ihr Mann Selbstmord begingUnd eines ihrer Kinder starb,Fragte sie nach des Lebens Sinn,Der sich leider vor ihr verbarg.So müssen manche dafür leiden,Dass andere nicht ausgegoren.Sie müssen aus dem Leben scheiden,Weil anderen das Herz gefroren.*