Schrullig©Hans Hartmut Karg2013Er war ihr großer Lieblingsvater,Sie mocht´ ihn mehr, als ihren Kater,Denn er war Vorbild, immer weise,Begleiter auf der Kindheitsreise.Später beriet er kompetentWenn sie nach einer Liebe renntSie, die doch innerlich labil.Er tröstet sie ? mit viel Gefühl.Sie mochte ihren Vater gernUnd tolerierte ihn als Herrn,Der Stärke zeigte, wo sie schwach.Er gab ihr Geld, Ziel, Stil und Dach.Doch mit den Jahren wurd´ er eigen,Er konnte Stufen schwerer steigen.Sie war nun fern von ihm gezogen,Sein Töchterchen war ausgeflogen.Er nahm sie immer seltener wahr.Wie konnte da ein neues Jahr,Wenn sie so fern erwachsen lebte,Ihm hold sein, dass sein Herze bebte?Sie fand ihn fremder, fern und alt,Ganz schrullig wurde er ihr bald.Sie spürte, wie er sich ausgrenzte,Mit Altersflucht sich sehr bekränzte.Ach, Vater, lass mich nochmals fragen:?Wie war das doch in Kindertagen,Als Du mich rettend auf den ArmenGetragen hast mit viel Erbarmen?Nun muss ich eigene Wege gehenUnd nach den Tagesleuchten sehen,Die mir ein wenig Trost bereiten.Willst Du mich gar nicht mehr begleiten??*