Man hat sie links, rebellisch gar genannt, Die 68er, die jetzt im Ruhestand. Doch wird nicht arm so manches Land, In dem die Gier ersetzt den Grundverstand?
Die 68er, sie waren vielen nicht geheuer, Weil man da rational und radikal nicht trennen konnte. Doch vieles blieb beim Alten, wurde auch nicht neuer, Wenn sich ein Guru grell in Drogendämpfen sonnte.
?Wer zweimal mit derselben pennt, Gehört schon zum Establishment!? Doch wer nur nach dem Sexus rennt, Der sich vom wahren Leben trennt.
?Unter den Talaren Der Muff von tausend Jahren.? Doch Demos mit Studentenscharen, Brachten wirklich auch Gefahren!
Wenn wieder einmal hart geschossen, Hat keiner mehr Freiheit genossen. Denn wenn erst einmal Blut geflossen, War´s nicht im Sinne der Genossen.
So änderte man das Programm: ?Marschier ?n wir durch Institutionen!? Karrieren machten Frau und Mann, In Pisa aß man noch Zitronen.
Man konnte prächtig diskutieren, Es gab nichts, was man ausgelassen. Die meisten wollten demonstrieren Und Macht und Reichtum kräftig hassen.
Davon ist nicht mehr viel geblieben: Ein wenig Multi, Kulti, Nebenwelt. Die meisten jetzt Provinzen lieben, Ihr Haus, ihr Boot, ihr Hemd, ihr Geld.
Fährst in der Bahn Du, nicht sehr weit, Beschäftigt jeder Handy, Smartphone. An Alten nagt der Zahn der Zeit, Die Stimmen haben keinen Ton.
Man grüßt nicht mehr im Zugabteil, Man redet nicht mehr miteinander. Global die Welt, doch klein das Heil, Mit dem ein Auge hält den Panther.
Kann es da noch Befreiung geben, Wenn das Gespräch wird ausgeblendet? Liegt unsere Welt nicht sehr daneben, Wenn sie nur anonym versendet?
Da gibt es nur noch Rätselraten: Die Zuckerwatte vom Zahnarzt. Leben wir denn im Freiheitsschatten, Ist unser Geist schon so verharzt?