Dann fließt der Liebe reicher StromIm Unterholz folgen die SchritteDer dichten Fichtenschule nach,Wenden sich dann zur Lichtungsmitte,Die himmelsfrei – kein Blätterdach.Dort sinkt sie auf die grüne Decke,Moosweich, gepolstert und ganz trocken,Und er kommt um des Baumes Ecke,Schleicht still heran auf leisen Socken.Sie spürt ihn, lächelt frei zu ihm,Hier bleibt heimlich ihr Glückstreffen.Der beugt sich vor und sie küsst ihn,Er hat so dichte, graue Schläfen.Dann fließt der Liebe reicher StromUnd alles wird jetzt ausgemessen,Was auskommt ohne Glanz und Chrom,Wo nur die Liebe tanzbesessenNatur die Liebenden verlocktUnd sie sich ganz zu sich einfinden,Weil Cupido schon bei ihnen hocktUnd nie mehr will verschwinden.Der Liebe Strom fließt deutlich reicher,Wenn die Naturwelt lockt, erhält,Was so getragen und nun weicherDorthin geführt, wo Amors Welt.©Hans Hartmut Karg2022*