Opis AdventsgelüsteEr kam so gern und kam gar oft,So auch an diesen Weihnachtstagen.Er war allein, hat stets gehofft,Dass die Mitmenschen ihn ertragen.Er fiel nicht auf, sprach immer leiseUnd hörte manchmal sogar zuAuf seiner langen Lebensreise,Doch innerlich gab's keine Ruh'.Man mochte ihn zwar gerne leiden,Die Enkel liebten ihn auch sehr,Doch war er nicht ganz unbescheiden,Erzählen – das blieb sein Begehr.Und jedes Jahr zur WeihnachtszeitKam er, schlief auf dem Sofa ein.Dann wussten alle schon Bescheid:Jetzt musste man ganz leise sein!Die Plätzchen waren längst gebacken,Voll stand der Teller auf dem TischUnd Opa schlief, Kissen im Nacken,Als wär' er gar ein toter Fisch.Er wachte auf nach einer StundeUnd machte sich dann hastig auf,Denn jetzt brauchte er seine RundeUnd zum Verein ging nun sein Lauf.Wie durch ein Wunder sehr erquicktKam er dort an, wo hoch geehrtMan ihm beim Reden gern zunickt,Wenn er die Mitglieder belehrt.Im Hause seiner NachkommenLachten sie wieder alle sehr:Schlafend hatte er alles genommen –Der Plätzchenteller war ganz leer!©Hans Hartmut Karg2021*