Ach, FreundDu hast uns fraglos unsere TageVersüßt, um mit mir nachzusinnen,Ob nicht bei weiterer SeelenlageDie Zukunft ließe sich beginnen.Täglich verzogen sich Mundwinkel,Wenn ein Held zum Denkschein führte,Mancher gottverdammte PinkelSich einfand – und sich doch zierte.Ach, wir wollten saubere Ufer,Gestade ohne Zeitgeistmüll,Nicht immer nur einsame Rufer,Die zwischen Kamera und Tüll.Allein, nach Seelenlagen fragenBrauchte es Mut auch zur Genesung,Denn mit von Dir gestellten FragenBlieb freier Geist die erste Lesung.Ich bin Dir dankbar für die Tage,Die Du mich früh begleitest hast,Damit die Neugier nicht verzage,Verwirbelt in Tagesunrast.Denn bei täglichem AbendschmausFanden wir suchend jene Worte,Welche uns führten hoch hinaus,Entschleierten so die Retorte.Ja, so gelang der FreiheitswilleSich bald zu mehren ohne Zwang,Nahm leicht hinweg die Rosabrille,Brachte uns in den Lebensgang.©Hans Hartmut Karg2021*