Ein Leben lang war sie ein Sonnenkind, Arm, glücklich, ohne großen Anspruch. Immer ersehnte sie den Sommerwind, Erfreute sich am kleinen Märchenbuch.
Im Strahlengang der frühen Stunden Sprang sie der Wärme schon entgegen. Die helle Sonne tilgte Armut, Wunden Und blieb ihr lebenslanger Segen.
Als Mutter fand sie immer Zeit Ein wenig sonnenwärts zu dösen. Strahlen, sie milderten den Streit, Konnten den Tag zum Bild erlösen.
Im Alter lag sie krank, gebrechlich, Begrüßte sitzend ihre späte Sonne. Während die Welt ihr klein, ursächlich, Blieb alles Bunte, Helle ihre ganze Wonne.
Als Sonnenkind hatte sie deshalb vor Im schönsten Sommerkleid maiwärts zu gehen. Man trug sie schließlich hin zum Friedenstor, Da konnte sie noch einmal Strahlen leuchten sehen.