Tja, lieber Hans Hartmut (ich schreibe den Namen jetzt aus, um ihn von Hans Plonka zu unterscheiden), für dich ist die "Pflicht" das Walhalla. Und während du dir über die Wiederverwertung von Stoffen (so sollte es eigentlich heißen, denn auf ihren Ursprung wirst du Rohstoffe kaum zurückbringen können) den Kopf zerbrichst, sitzt du an deinem Computer, wie wir alle natürlich auch, und nimmst die Datennetze in Anspruch.
Wir sammeln, sortieren und trennen, dass wir dafür locker acht Arme mit Ansaugnäpfen gebrauchen könnten, was aber leider nur den Oktopussys gegönnt ist. Gleichzeitig werden an allen Ecken, Kanten und Straßenkreuzungen riesige Rechenzentren hochgezogen, stacheldrahtverhauen und zugangsüberwacht. Die Datenströme, die durch diese Anlagen fließen, sind dermaßen gigantisch, dass die Niagarafälle ihre Farbe verlieren würden, wenn sie davon wüssten.
Uns werden Steuergelder abgetrotzt, um mittels dieser Abzockerei den Planeten zu retten, während Rechenzentren mehr zur Erderwärmung beitragen als alle Kraftfahrzeuge, Flugzeuge und Schiffe zusammengerechnet. Und zwar viel, viel, viel mehr. Genau genommen fallen sie bei einer Gegenübgerstellung gar nicht ins Gewicht.
Und das ist erst der Anfang. Was früher die Atomkraftwerke waren, sind jetzt die Rechenzentren. Gerade habe ich ein neues in Frankfurt an der Hanauer Landstraße entdeckt - ein riesiges Areal. Jetzt entsteht einen Steinwurf weiter ein nächstes, fast vor meiner Haustür.
Aber unser lieber Hans Hartmut regt sich über Flaschenmüll und Plastik auf, während er fleißig seine Ergüsse über zig Rechner verbreitet, die uns Feuer unter dem Hintern machen.
Wir alle wollen Internet. Wegdenken geht nicht mehr. Es ist wie mit den Waffen. Sind sie erst einmal da, wird auch geschossen.
Die Frage ist jedoch, ob man ehrlich oder heuchlerisch damit umgehen will.
Und da haben wir den Punkt, Hans Hartmut: Seit Jahren machst du hier den Moralapostel und nimmst dafür genau die Unanständigkeiten in Anspruch, die du an den Pranger stellst.