WASELE©Hans Hartmut Karg2012Als meine Mutter längst verstorbenWurden die Enkel nun geboren.Um die wollte sie sich immer sorgen,Sie hatte dies einstmals geschworen.Der Tod versperrte diese Wege,So dass sie ihre EnkelkinderAuf Erden nicht mehr sieht und segne ? Längst lag sie in des Grabes Winter.Wenn Mutter etwas nicht begriffenOder ganz in Gedanken weilte,Wir aber ungeduldig riefen,War sie es, die sich rasch beeilte:?WASELE?? war ihre Frage,Mit der sie uns nochmals befragte,Damit ja niemand führe KlageUnd sie uns Rat und Trost zusagte.Dies Wort wurde niemals tradiertUnd keiner sprach es wieder aus:Das Hochdeutsch hätte sich geniert,Man wollt´ aus Dialekten raus.Nun kam ein kleines Enkelkind,Das dieses Wort noch nie gehört,Das hübsch, wie kleine Mädchen sind,Aus seinem Nachtschlaf recht verstört.?Es lief zu mir in meinem TraumDie alte Frau, die schon ganz grau war.Ich hörte ihre Stimme kaum,Doch WASELE hörte ich gar.Was heißt das, dieses eine Wort,Hab´s nie gehört, kenn´ ich ja nicht?Die Frau ging dann auch wieder fortUnd schloss die Augen im Gesicht.?Wir, die wir dieses Wort noch kannten,Sahen uns an ganz unverwandt.Wollte sie mit der JungverwandtenKontakten, war der Tod gebannt?Nie wieder kam sie zu dem Kind,Doch wissen wir seit dieser Zeit,Dass es Jenseitskontakte sind,Mit der die Ahnen sind bereitEin wenig reden und auch hören,Obwohl sie längst in andern Sphären,Doch auch zu dieser Welt gehören,Die wir ihnen nicht mehr gewähren.*