Sie saß bei den Studentinnen, bog ihren langen Hals ganz leicht und überragte sie doch alle. Anpassungsfähig, wie sie war, stand sie erst auf, als andere standen, ging mit ihnen zum Hörsaal hin, plaudernd, lachend, frohgemut.
Man kann eigentlich nicht sagen, dass sie auf mich gewartet hätte. Daheim war sie mit ihrem Pulk, bei Ihresgleichen, unterhaltsam, viel redend, lachend, wandelnd. Sie lebte, weil sie nichts erhoffte, sich nichts erdachte und nichts wollte.
Alles war ihr genug, nichts fehlte, denn wer bescheiden aufgezogen, zur Duldsamkeit hin aufgewachsen im Elternhaus mit jüngeren Brüdern, der konnt' nicht überheblich sein. Begehren kam zuerst von mir, der die Natürlichkeit so schätzte...