Sie wartete mit ihrem Rad Bis er am Abend zu ihr kam, Um ewig-lang mit ihm zu turteln Am Hain, wo schmal der kleine Pfad Und er sie in die Arme nahm.
Da war die Welt noch Paradies, Sie schmachtete und blickte heiter, Weil Liebe nah und alles warm, Er sie nicht aus den Armen ließ, Denn keiner wollte heim und weiter.
Dann wartete mit ihrem Rad Sie lange – und er kam nicht mehr. Er blieb auch künftig fern. Ohne Umarmung, Liebestat Weinte sie gar so sehr.
Doch Mutter wusste diesen Trost: „Wart's ab, Du bist doch schön! Ein Besserer wird Dich freien!“ Da ward sie heiter, nicht erbost, Konnte nach neuer Liebe seh'n.
Der Neue brachte Blumen mit, War ihr auch bindungswillig, Ein großer und ein lieber Mann. Der brachte ihr viel Liebe mit, Den Ring – der war nicht billig!
So kamen beide fest zusammen, Von Dauer lebte die Beziehung, Weil beide es im Herzen wollten, Verantwortlich sich so benahmen, Zärtlich gar mit ganz viel Bemühung.
Denn ohne gibt es keine Liebe, Gefühle brauchen stete Pflege, Das erst gibt ihnen Sicherheit. Niemand braucht die Strauchdiebe, Denn stete Liebe will die Hege.