Ja, einsilbiger wurde er immer mehr, Aus dem Haus ging er nur noch selten. Das Leben erschien ihm kraftlos und schwer Und Erinnerungen bedeckten die Welten.
Gottseidank hatte das Haus mehrere Etagen, So dass er allein unten leben konnte. Sie blieb oben, selbst beim Wäschewaschen, Weil das „Zwischendeck“ sie vollständig bewohnte.
Ein Haus wie ein Palast, groß wie ein Schiff, Es gab genug Räume, um dahin zu fliehen, Wo Sprachlosigkeit hatte alles im Griff Und leicht man sich konnte zurück auch ziehen.
Sie aber brauchte Mensch und Geschäft, Ihre Leidenschaft gehörte dem Schauen. So nahm sie für sich in die Hand das Heft, Um ihr Herz mit Kaufen zu erbauen.
Beiläufig entdeckte er ein Café, Nahm dort täglich seinen Espresso. So schwand auch ihm sein Altersweh Und er ward ob der Abwechslung froh.
Da liefen Menschen, die ihn übersahen, Denn wer schaut schon einen Alten an? Er selbst musste sich niemandem mehr nahen, Bitter spürte er: „Ich bin ein alter Mann!“
Vielerorts gab's nur berechnende Liebe, Denn wahre Liebe braucht Hingabe und Zeit, Fernab von lautem und schrillem Getriebe, Dann wird Zärtlichkeit gern zum Handeln bereit.
Weltfern und doch auch übermannt Kann weiterhin ehrliche Freude gedeihen, Wo nichts mehr auf die Folter gespannt Und ein ganzer Mensch bemüht mit dem Freien.
Das Harte wird weich, das Weiche hart, Alles stellt die Liebe so auf den Kopf, Weil man nicht mehr mit Berührungen spart, Die Hand hält sich nahe beim Zopf.
Wäre die Liebe nur Idee und Vernunft, Sie müsste allen Taten fliehen, Gäbe uns nicht mehr jene Auskunft, Mit der wir zum Leben erst ziehen.
Ob angekündigt oder spontan – Wer sollte das vorher schon wissen, Wie leicht das Herz sich einfühlen kann, Wenn wir unsere Wunschfahnen hissen?
Deshalb Freund, kündige ja nicht groß an, Was still Du verwirklichen willst, Denn Du weißt auch als alter Mann, Dass mit Intimität Du die Wünsche stillst.