Mit dem Fahrrad so viele Sonntage über die staubigen Straßen zu fahren, erwartungsvoll und feiner als sonst gekleidet dorthin radeln, wo elterliche Kindheit lag.
Auf die steinerne Ehrwürdigkeit der uralten Brücke ging's gemächlich zu, die uns leider nur langsam näher kam, vorbei an den Gemäuern des Altstadels.
Und uns empfing dann auf weiträumigem Hof das immerwährende Lächeln der Alten: Voller Begegnungserwartung standen sie da, bewegungslos, einladend, selig.
Die Großeltern hatten gerötetete Wangen, gaben uns die verschafften Hände und geleiteten uns mit gebeugtem Rücken ins Haus, wo es fast immer nach Kuhmilch roch.
Im Sommer saßen wir meistens draußen in der saftigen Wiese am noch sauberen Fluss, aßen frisch gebackenes Brot und Schinken, Der tönerne Mostkrug stand auf weißer Tischdecke.
Und die beiden Alten sahen liebevoll zu, wenn wir uns das alles munden ließen, aßen selten mit, hörten den Geschichten zu, ganz eingetaucht in vergangenes Leben.
Aufmerksam brachte die Großmutter Nachschub, wenn irgend etwas zur Neige ging, denn es galt damals das Grundgesetz: Niemand soll hungrig vom Tische aufstehen!
Der Großvater mit der Villiger im Mund, die längst erloschen war, hatte den Hund vorher angebunden, dass der niemanden beißen kann.
Glänzenden Auges die beiden Alten, immer noch präsent vor unseren Augen, erinnerlich der Duft des frischen Brotes, während hinten auf dem Hof die Kühe grasten.