Die Starke©Hans Hartmut Karg2012Sie kam nicht oft mit einem Blick,Der Liebevolles hätt´ verheißen,Denn dazu fehlte ihr ein StückDer Seelenwärme, die der Leisen.Doch Führung alle von ihr wollten,Für Fremde sie ein Kraftquell war,Und alle die Beachtung zollten,Denn offen war sie immerdar.Die breite Schulter zum AnlehnenUnd einen lieben Mann, der hört,Blieb für sie lebenslanges Sehnen,Denn niemand war´s, dem sie gehört´.So sehr sie heimlich sich umschaut,Erkennt sie, dass es Partner gibt.Doch wenn sie den Kontakt aufbaut,Bleibt niemand, der sie wirklich liebt.Es ist das Schicksal dieser Frau,Dass Männer ängstlich sich abwenden,Denn viele wissen zu genau:Freiheit entgleitet ihren Händen.Das Singeldasein bleibt solistisch,Einsam ist sie, in besten Jahren,Sozial gepolt, nie egoistisch ? Doch wird das auch kein Mann erfahren.Die Starke hat zwar stets viel MachtUnd alle loben ihre Fairness:Das Alter hat sie nicht bedacht,Sie übergeht das meistens kess.Dass sie jetzt alt und einsam ist,Daran kann sie jetzt nichts mehr ändern.Da hilft nicht mehr ´ne weiblich´ List,Kein Urlaub zu den fernen Ländern.Doch bleibt sie stolz, dass sie die KraftGenutzt, um in den schönen LenzenHumanes hat herbeigeschafft,Gezogen manche Handlungsgrenzen.*