Am Morgen meint die lustende Lende, Sie wäre da noch ein wenig behende Und bewegte deshalb zum Zeitvertreib Ruhig und rhythmisch den alternden Leib.
Wie immer, wenn der Frühling naht Gerät der Wunsch zu ausführlicher Tat. Ist diese dann endlich erfolgreich vollbracht, Dem Manne nun sein Dichterherz lacht.
Gekonnt muss er seine Verse schmieden, Die Ideen haben ihn ja gar nicht gemieden, Auf dass gedankennah seine Worte gedeihen, Weil jetzt im Haus keine Kinder mehr schreien.
Ist er fertig, holt er zur Belohnung aus: Das E-Auto rollt zur Garage hinaus, Und mit der Liebsten geht’s ins Bistro, Das machen die Beiden tagtäglich so.
Der Espresso lockt mit viel Charme den Dichter, Auch wenn sein Haar wird merklich lichter: Er schaut hin zu einziehenden Käuferscharen, Die Inspiration ihm immer schon waren.
Er sieht sie und denkt: Was die wohl erzählen, Ob sie heute wieder ein Schnäppchen wählen Oder eingedenk ihrer halbleeren Kassen Davon lieber die klammen Finger lassen?
Die Liebste verschwindet im Kleiderladen, Hat dort wieder ein paar Euro verbraten. Dann geht es zurück ins Hausparadies, Da man Angebote mitgehen ließ.
Die Schnäppchenjäger haben es gut: Jeden Morgen gehen sie frohgemut Durch Lädchen, lassen sich überraschen – Und kehren doch heim mit fast leeren Taschen...
Zu Hause wird dann Gemüse geschnitten, Am Kaufrausch hat man ja nicht gelitten! Wieder einmal hat so ein Tag begonnen Und ihnen nichts von der Würde genommen...