WortverständnisNicht jeder Leser misst den SinnAm Wort und bleibt dabei gerecht.Wer bohrt und gräbt mit Hintersinn,Der macht das Gute manchmal schlecht.Denn nur wer sich einfühlen kannIn Worte, die da formuliert,Sie klar im Kontext liest sodann,Der wird nicht zum Affekt geführt.Ein Wort ist zunächst Schöpfungsakt,Weil im Wortschatz er sich befindet,Erscheint dem Dichter selten nackt,Weil am Gemüt es sich anbindet.Wer damit Ziele formuliert,Deer macht sich damit angreifbar,Weil nicht jeder das Denken führt,Das ein Dichter sieht offenbar.Vom Geist, der da gemütgeführtUnd der das Wort persönlich findet,Bleibt uns, die auch verstandgeführtOft nichts, was an Neuleistung bindet.©Hans Hartmut Karg2019*