NaturwüchsigkeitFinden wir zur Zeit noch die Wende,Wenn alles schon in globalem Sein,Wo ganz mobil und ohne HändeEin Überall kann ernsthaft sein?Lassen wir es uns gefallenNaturbande blind zu zerschneiden,Dabei in völlig fremden HallenAuf Zentrifugalkräften zu reiten?Wie war das Einheimische uns lieb,Selbst Neuheimat ein guter Halt,Wo uns nie nahm ein SeelendiebDas Hausrecht, heimlich, mit Gewalt!Was einmal doch so eng begann,Durchkreuzten alsbald neue KräfteMit netzwerkendem, fremdem HangUnd Außenflucht für neue Schäfte.Dort sah ich, wie in fernen KüchenMan ebenfalls mit Wasser kochte,Bei Fremdgewürzen und WohlgerüchenMan sehnend auf Vertrautes pochte.Das Einheimische ward mir fremd,Das Fremde überwältigt' mich,Wo doch trotz Haus und altem HemdDie Seele längst entfremdet sich.Leicht ist es, jung sich zu erlaubenMit Neugier in Neuland zu sehen.Doch selbst wo Zimt und reife TraubenLässt Sehnen uns auf Rückkehr gehen.©Hans Hartmut Karg2019*