Süd- und Nordländer©Hans Hartmut Karg2012Europa hat die Schuldenkrise,Die Rettungsschirme sind gespannt.Doch wenn man alles nur so ließe,Verkäme manches schöne Land.Der Charme des Südens ist so groß,Dass Nordländer gern dorthin fahren.Es bleibt leider ihr Wetterlos,Im Süden Sonne zu erfahren.Und dann das Essen, gute OberDie Fischgerichte leicht und satt:Da wird der Nordländer zum LoberFür alles, was der Süden hat.Denn unter südlich warmer SonneLebt es sich wunderbar und frei,Und mit barocker KinderwonneWird einem Arbeit einerlei.Doch muss man alles auch bezahlen,Leben bleibt nicht zum Nulltarif.Wer arm ist, leidet schließlich QualenGar manches Leben wird da schief.Die Sonne mag die Pflanzen treibenUnd der Tourismus liebt das Meer.Wo mag der Südländer dann bleiben,Wenn seine Nöte drücken schwer?Man mag die Sonne dafür geißeln,Dass sie die Arbeitskraft erschwertUnd in den Jammerstein dann meißeln:DEM SÜDEN IST WOHLSTAND VERWEHRT!Hat man das alles schon vergessen,Dass Griechenland einst Hochkultur?Sind nicht die Städte es gewesen,Die trotzten jeder Wildnatur?Das ganze Mittelalter überVersorgten Städte uns mit Waren.In Padua dann umso lieberHat Universität den Geist gefahren.Dort sollten Südländer anknüpfenUnd sich nicht in die Matte legen,Wieder in Arbeitskleidung schlüpfenUnd sich auf Profession verlegen.Arbeit, verknüpft mit Religion ? Das sind wahre Arbeitsmotoren,Mit denen man den ArbeitslohnBezahlt für die, die eingeschworen.Zurückdrängen die Korruption,Entmachten Hierarchiestrukturen:Erst dann gibt es gerechten Lohn,Wenn man frei wird von den Auguren.Der Norden hat sein schlechtes Wetter,Bei dem er leichter werkeln kann.Erfinder sind dort wahre Retter,Bildung leitet die Kinder an.Das kann man auch bei schönem Wetter,Wenn nicht die Rettungsschirme locken.Ein Arbeiter wird dort zum Täter,Wo ihn nicht Alimente locken.*