WechselliebeWär'n wir nicht doch sehnsuchtsgeborenIn oftmals sorgenvollem Sein,Müssten Ersatzglück wir uns borgenIn ständ'gem Suchen: „Das ist MEIN!“Gar mancher jagt nach junger LiebeUnd findet doch kein Ende, Ziel.Oft bleiben ihm nur seine Triebe,Ein Seelenchaos – mit Gewühl...So wird Leben ihm zum VersatzFür das, was er nicht halten kann,Wo dauerhaft ihm winkt kein Schatz,Weil wandernd er nur lebt im Wahn.Das Auge sucht sich so Spielzeuge,Mit denen es sich groß beweist,Dass ein Mitwesen wird als ZeugeDorthin geführt, wo Eifer kreist.Doch wer wirklich liebesgeboren,Der braucht kein ständig' Wechselglück:Die Bildung, die er auserkoren,Greift nach der Dauer – mit Geschick!©Hans Hartmut Karg2019*