Die KalbskäsesemmelDer Bolzenschuss krachte im HausUnd bohrte sich ins junge Hirn.Standhaft hielt noch das Kälbchen ausUnd bot auch weiter seine Stirn.So sah ich dies zu später StundeIm Fernsehen, wo das Tier stand.Man warf es um im Schlächtergehen,Damit alsbald das Leben schwand,Weil man es stach, es blutet' aus,Gab einen letzten Laut noch von sich,So dass der Tod kam schwarz und kraus,Da ekelt's uns, ja, Dich und mich!'Ich habe immer gern gegessenKalbskäs mit Semmeln, voll GenussUnd hatte dabei ganz vergessen,Dass alles anfängt mit 'nem Schuss.Heut' ess ich solches gar nicht mehr,Obwohl mir bisher das gut schmeckte,Denn Tierleid will ich nimmermehr,So dass ich Pflanzenkost entdeckte.Warum soll ein so junges Tier,Das im Anfang des Lebens steht,Für meinen Leib und zu viel BierErst sterben, dass Genuss entsteht?Als alter Mensch kann ich doch wählenUnd mit der Pasta Tiere schützen,Die man nicht länger mehr muss quälen,Weil wir die Pflanzenkost jetzt nützen.©Hans Hartmut Karg2019*