Der WandererHerausgelöst aus Schlafes WändenSteht er am Morgen räkelnd auf,Zurrt Bänder fest, gürtet die LendenUnd startet seinen Wanderlauf.Entland der Etsch geht es nach SüdenMit Blick zum absinkenden Mond.Da lassen sich noch Wünsche hüten,Mit denen das Gemüt belohnt.Der Wanderer, der da gegangen,Sieht sich schon ziemlich eingekeilt.Doch Reben stärken das Verlangen,Weil hier auch hoher Segen weilt.Das Wasser, Sonne, Land und RebenGeben der Landschaft diesen Halt,Denn wo die Wände aufwärts streben,Wird niemals unser Auge kalt.So kommt er endlich in die Stadt,Bekannt durch kurzen Kreuzwortnamen,Wo Einkehr seinen Frieden hatUnd Schatten schützen Bank und Rahmen.Freiheit, die findet er erst dann,Wenn beidseitig die Wände weichen,Das weite Land kommt irgendwann,Mutigen Schrittes zu erreichen.Niedriger werden Hügelketten,Es geht wohl hin zum Apennin.Das weite Land wird ihn dann rettenMit Kunst, Genuss und Lebenssinn.©Hans Hartmut Karg2019*