Der Liebe LohnAuge, Nase, Hand und MundGeben meiner Schönen kund,Dass sie fühlt, was mein Begehr',Denn wir lieben uns noch sehr.In den linden Maiennächten,Ganz umgarnt von LiebesmächtenFinden sich in MorgenrundenZärtlichkeiten zu den Stunden,Die im Dämmerlicht verkünden,Das sie blind die Lippen finden,Womit Liebende ganz leiseSchicken Freuden auf die Reise.Mit Anmut und wilder LustWird bekämpft der Vortagsfrust,Den andere erleiden müssen,Weil sie leider sich nie küssen.Denn Berührungen und NäheTreiben aus, was vorher zäheUnser Freudenreich hieniedenHätte sich von uns geschieden.So bleibt doch der Liebe Dank,Weil sie mindert Last und Zank:Wer in Amors Armen liegt,Der hat Seelennot besiegt.©Hans Hartmut Karg2019*